Isländischer Pavillon
Entwurfsausarbeitung, Planung und Bauüberwachung des Neubaus für die EXPO 2000
- Ort: Hannover – Bemerode
- Bauherr/in: Außenministerium Island
- Planungsbeginn: Juni 1999
- Baubeginn: Januar 2000
- Fertigstellung: Mai 2000
- Eröffnung: Juni 2000
- Demontage: November 2000
- Fotos: Akzente Architektur
Für die Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover präzisierte AKZENTE den Entwurf des isländischen Pavillons, dessen Design-Konzept vom isländischen Designer Arni Páll Johannsson stammt, und übernahm die Planung sowie die Bauüberwachung bis ins kleinste Detail.
Die Hülle des Pavillon-Würfels bildet eine membranumspannte Stahlkonstruktion, an deren Fassadenseiten permanent Wasser herunterläuft, das man auch im Innern akustisch und visuell wahrnimmt. Im Zentrum steht ein Wasserbecken, auf dessen Oberfläche eine Filmvorführung der atemberaubenden isländischen Natur projiziert wird – von der Eruption eines künstlichen Geysirs pointiert. Dieser Geysir schießt eine Wassersäule von der Oberfläche des Wasserbeckens 35 m hoch und somit weit über das Dach hinaus. Eine 2 m große Öffnung im Dach öffnet sich bei jeder Eruption, um den Wasserstrahl ins Freie zu entlassen.
Eine von der Decke abgehängte, spiralförmige Rampe windet sich um dieses Zentrum des Geschehens und dient gleichzeitig als Erschließung und Zuschauerfläche. Die Konstruktion des Würfels aus 180 Tonnen Stahl kommt ohne Queraussteifungen aus, um den Effekt der durchscheinenden Fassade im Innenraum nicht zu stören. Fachwerkträger im Dach tragen die schwebende Spiralrampe und die obere Ebene. Der gesamte Stahlbau besteht aus Schraubverbindungen, die ihn leicht demontierbar machen. Das isländische Ingenieurbüro Linnuhönnun konnte hier durch seine Erfahrung mit leichten Brückenkonstruktionen in der isländischen Wildnis auch deutsche Prüfingenieure davon überzeugen, dass leichte Seilkonstruktionen nicht nur schön sondern auch baubar sind.